SmartCampus

Das System SmartCampus und das Projekt SmartCampusbarrierefrei


Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Forschungsgruppe Cooperation & Management (C&M, Sebastian Abeck)
Studienzentrum für Sehgeschädigte (SZS; Rainer Stiefelhagen)
Beauftragte für Studierende mit Behinderung (Angelika Scherwitz-Gallegos)

Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB)
Abteilung Informationsmanagement und Leittechnik (ILT, Thomas Usländer)




Inhalt und Ziele

SmartCampus stellt allen Mitgliedern und Gästen des KIT über einen Standard-Web-Browser Dienste bereit, die das Leben und Arbeiten auf dem Campus erleichtern und "smarter" machen. Beispiele sind die Bereitstellung von Informationen zum Campus, die Unterstützung der Navigation, das Suchen von Arbeitsplätzen und die Unterstützung des Informationsaustauschs zwischen Lerngruppen. Eine Besonderheit dieser Dienste besteht in der Barrierefreiheit, was bedeutet, dass die Benutzeroberfläche so gestaltet ist, dass auch Personen mit Sehbehinderung die Dienste nutzen können. Außerdem werden von SmartCampus Personen mit unterschiedlichen Behinderungen (Sehen, Hören, Mobilität) unterstützt, da insbesondere für diese Zielgruppe relevante Informationen zum Campus bereitgestellt werden. So lässt sich beispielsweise über den Informationsdienst von einem im Rollstuhl sitzenden Studierenden mit Mobilitätsbehinderung per Smartphone abrufen, wie ein bestimmter Hörsaal mit dem Rollstuhl erreicht werden kann.


SmartCampus-Anwendung
Abbildung 1: SmartCampus-Anwendung

Die Abbildung zeigt im unteren Teil einen Ausschnitt der Funktionsbereiche, die von  SmartCampus unterstützt werden. Im oberen Teil sind die unterschiedlichen Endgeräte, die vom Smartphone über Tablets bis hin zu Desktops reichen, die von den Benutzern zur Nutzung der Dienste verwendet werden können.


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Das SmartCampus-System

Die SmartCampus-Dienste werden durch das SmartCampus-Systemrealisiert, das auf einer zukunftsweisenden serviceorientierten Architektur basiert und bei dem die aktuellen standardisierten Web-Technologien zum Einsatz kommen. Dieses Softwaresystem wurde im KIT-Projekt SmartCampusbarrierefrei um besondere Anforderungen für Studierende mit Behinderungen erweitert. Bei der Entwicklung des Systems liegt ein besonderer Wert auf der Qualität der Software, die durch den Einsatz von Analysewerkzeugen nachweisbar sichergestellt wird. Das SmartCampus-System selbst geht hervor aus einem EU-Projekt [IOSB-OpenIoT], in dem das Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB, Thomas Usländer) gemeinsam mit der Forschungsgruppe Cooperation & Management (C&M, Sebastian Abeck) einen Service zur Reservierung von Arbeitsplätzen auf dem Campus entwickelt haben.


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SmartCampusbarrierefrei-Test

Das SmartCampus-System steht jedem Interessierten zur testweisen Nutzung zur Verfügung. Den Studierenden mit Behinderung werden mit dem AccessibilityInfoService die für sie je nach Behinderungsart relevanten Informationen zur Ausstattung der Gebäude und Hörsäle auf dem KIT-Campus bereitstellt.


Hier geht es zum Test:
http://smartcampus.cm.tm.kit.edu


Die hier beschriebene beispielhafte Navigation beginnt auf der Hauptseite. Die Hauptseite untergliedert sich, wie in Abbildung 2 dargestellt, in eine dunkel unterlegte Navigationsleiste, einen helleren Bereich mit einer Begrüßung und Informationen zu Notfall- und Unfallmeldungen auf dem Campus. Über das Flaggensymbol in der Navigationsleiste oben rechts kann die Seite auf Deutsch umgestellt werden.

Startseite von SmartCampusbarrierefrei
Abbildung 2: Startseite von SmartCampusbarrierefrei


Über einen Klick auf "Gebäude" in der Navigationsleiste kann ein Gebäude, über welches Informationen gewünscht werden, gesucht werden. Durch die Auswahl von "Campus Süd", der Gebäudenummer "10-19" und schließlich dem Gebäude "10.21 Hörsaalgebäude" machen die Auswahlmöglichkeiten den Gebäudeinformationen platz. Neben zahlreichen Informationen sind hier auch die Räume des Gebäudes angegeben. Über einen Klick auf "110 Carl-Benz-Hörsaal (HMU)" erhält man auch zu diesem Raum genaue Informationen, wie beispielsweise die feste Bestuhlung, welche in diesem Hörsaal vorhanden ist. Sowohl zu einem Gebäude als auch zu einem Raum besteht die Möglichkeit, sich über die Schaltfläche "Navigieren" den Standort auf einer Karte anzeigen zu lassen.

Der gleiche Vorgang kann jedoch auch schneller durchgeführt werden. Statt auf "Gebäude" zu klicken, kann hierzu in der Navigationsleiste in das Suchfeld der Begriff "10.21" eingegeben werden. Das Suchfeld schlägt darauf sowohl Gebäude, als auch Räume vor. Ein Klick auf "10.21 Hörsaalgebäude" führt zur vorherigen Ansicht. Über der Auflistung der Räume gibt es erneut ein Suchfeld, in welches über die Nummer "110" nur noch diese Räume anzeigt werden, welche den Suchbegriff im Titel enthalten. Analog zu oben kann jetzt  der Raum "110 Carl-Benz-Hörsaal (HMU)" angeklickt werden.

Falls nicht nur allgemeine Informationen über einen Raum gewünscht sind, sondern beispielsweise der Stundenplan des Semesters auf Barrierefreiheit überprüft werden soll, gibt es in der Navigationsleiste den Punkt "Filter". Hier finden sich vordefinierte Filter für Behinderungen als auch die exakte Auswahl, welche Informationen in Zukunft sichtbar sein sollen und welche nicht.
Die Zugänglichkeit des Dienstes wurde bereits in mehreren Testläufen in enger Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für Sehgeschädigte von blinden und sehbehinderten Studierenden evaluiert. Die Beauftragte für Studierende mit Behinderung wertet mit Studierenden mit und ohne Beeinträchtigung in Feldtests Verständlichkeit und Informationsgehalt der von ihr erfassten Inhalte aus..
Zum Einstellen einer Gehbehinderung müssen zuerst über die Schaltfläche "Zurücksetzen" alle Filter deaktiviert werden, um danach über die Box "Gehbehinderung" die vordefinierten Informationen auszuwählen. Nach dem Drücken auf die Schaltfläche "Speichern" kann wie vorher das "10.21 Hörsaalgebäude" gesucht werden. Es fällt auf, dass nun weniger Informationen zur Barrierefreiheit angegeben sind, da nicht gewünschte Informationen ausgeblendet werden. Beim Carl-Benz-Hörsaal fällt auf, dass die gewünschte Information zur festen Bestuhlung immer noch vorhanden ist, viele andere Informationen etwa über spiegelnde Tafeln nicht mehr angezeigt werden.

Besucht ein Studierender eine Vorlesung in diesem Hörsaal regelmäßig, so kann sie/er sich eventuell aufgetretene Störungen zu diesem Hörsaal (z.B. Ausfall eines Aufzugs) individuell zustellen lassen. Um diese Funktionalität nutzen zu können. muss sich der Studierende über das Feld "Anmelden" beim SmartCampus-System anmelden. Zum Testen dieser Funktionalität besteht ein Test-Account. Sowohl E-Mail-Adresse als auch Passwort sind "max". Auf der Schaltfläche auf der zuvor "Anmelden" stand, steht nun "Abmelden". Nach einer erneuten Suche nach dem Gebäude 10.21 sind in der Navigation zwei weitere Schaltflächen. "Abonnieren" (bzw. "Abbestellen") und "Bearbeiten". Die Funktion, eigene Beobachtungen von Änderungen an Räumen und Gebäuden zu bearbeiten, ist in der Testversion noch nicht verfügbar. Nach einem Klick auf "Abonnieren" wird die Schaltfläche zu "Abbestellen". Nun wird der Besitzer des Kontos über Änderungen der Barrierefreiheit des Gebäudes per Mail informiert. Eine Übersicht über abonnierte Gebäude und Räume sind auf der Startseite zu finden. Hier kann ein angemeldeter Studierender Informationen über abonnierte Gebäude und Räume zentral abbestellen, ohne mühsam nach allen Abonnements zu suchen.

Die Testversion besitzt im Moment zwar alle Räume und Gebäude des KIT, allerdings nur Informationen zur Barrierefreiheit zu 7 Räumen und 3 Gebäuden.

Räume:
- 9967: Redtenbacher-Hörsaal
- 10029: Maschinenbau, Mittlerer Hörsaal
- 10054: Maschinenbau, Oberer Hörsaal
- 10074: Grashof-Hörsaal
- 56682: Gruppenarbeitsraum
- 8550: Carl-Benz-Hörsaal (HMU)
- 8571: Gottlieb-Daimler-Hörsaal (HMO)


Gebäude:
- 5366: 10.21 Hörsaalgebäude
- 55360: 30.28 Lernzentrum
- 5389: 10.91 Maschinenbau, Altes Maschinenbaugebäude

Die für das Ende des Jahres 2015 geplante Folgeversion soll Informationen zu allen von Studierenden am KIT zentral genutzten Gebäude, alle Hörsäle einschließlich sanitäre Einrichtungen und ausgewiesenen Behindertenparkplätze enthalten. Die dazugehörigen Daten befinden sich in der letzten Phase der Prüfung und Vervollständigung. Bauliche Erweiterungen, Änderungen, Neu- und Umbauten müssen zukünftig kontinuierlich aktualisiert werden. Es empfiehlt sich, diese Aufgabe in den Regelbetrieb des KIT FM einzubinden.

Bauliche Erweiterungen, Änderungen, Neu- und Umbauten müssen zukünftig kontinuierlich aktualisiert werden. Es empfiehlt sich, diese Aufgabe in den Regelbetrieb des KIT FM einzubinden.

 

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Ausblick auf eine Fortführung des SmartCampus-Ansatzes

Mit dem in einer ersten Testversion bereitgestellten AccessibilityInfoService steht am KIT ein erster innovativer, über das Smartphone nutzbarer Dienst zur Verfügung, der das Potential der heute verfügbaren mobilen Web-Technologien aufzeigt. In Zukunft sollen weitere "smarte" Dienste entwickelt und bereitgestellt werden, durch die die Attraktivität des KIT als eine moderne und fortschrittliche Bildungseinrichtung noch weiter gesteigert werden kann. Ein Beispiel ist die Suche und Reservierung von Einzel- und Gruppen-Arbeitsplätzen auf dem Campus, wobei auch bei diesem SmartCampus-Dienst die besonderen Anforderungen von Studierenden mit Behinderung berücksichtigt werden.

Der konsequent verfolgte serviceorientierte Ansatz des SmartCampus-Systems unterstützt die Integration in die bestehende Campus-Management-Architektur des KIT. Ein Ziel der weiteren Aktivitäten zum SmartCampus besteht darin, eine Gesamtarchitektur zu schaffen, in der die bestehenden Campus-Management-Dienste und die innovativen SmartCampus-Dienste auf der Grundlage der serviceorientierten Architektur zusammengeführt werden. Hierdurch wird zum einen sichergestellt, dass das KIT seine Hauptgeschäftsprozesse (z.B. das Lehrveranstaltungs- und Prüfungsmanagement) effizient durch entsprechende Dienste unterstützt und zum anderen können durch das KIT und die verschiedenen Forschungsgruppen innovative Dienste bereitgestellt werden, die das Lernen, Lehren, Forschen und andere neue Formen der Kooperation auf dem Campus betreffen.

 

 

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